Allgemein

Die Anforderungen der EnEV-2016 sind im Vergleich zur EnEV-2014 ab dem 01. Jan 2016 für Neubauten um ca. 25% an Primärenergiebedarf und um ca. 20% an Transmissionswärmeverlusten (Dämmung) verschärft worden. Das EEWärme-Gesetz fordert, dass mindestens 15% des Energiebedarfes (Primärenergiebedarf) eines Gebäude entweder über erneuerbare Energien oder durch verbesserte Dämmung der Gebäudehülle gedeckt wird – das Letztere ist nach EnEV-2016 von geringer Wirtschaftlichkeit.

Für die Altbausanierung gibt es hingegen bei der KfW-Bank attraktive Programme. Vorab sollte jedoch die Frage geklärt werden – ob das Gebäude saniert oder neu konzepiert werden soll – Gebäude, die älter sind als 50-60 Jahre müssen sehr genau unter die Lupe genommen werden. Dadurch kann festgestellt werden, was im konkreten Fall sinnvoller und günstiger sein wird – das Haus zu sanieren oder es abreißen zu lassen um ein neues Gebäude zu errichten.

Wärmedämmung

Eine gute Dämmschicht der Gebäudehülle ist eine Investition in Gegenwart und Zukunft. Je besser das Haus gedämmt ist, desto weniger muss später für die laufenden Heizkosten aufgewendet werden.  Der Einsatz guter Wärmedämmung impliziert ebenso eine Wertsteigerung des Hauses. Auch wenn die Gebäudetechnik (Heizungs-, Lüftungstechnik) immer weiter verbessert und nach Bedarf jederzeit ausgetauscht oder nachgerüstet werden kann, investiert man in gute Wärmedämmung in der Regel für Jahrzehnte.

Wärmebrücken

Wärmebrücken sind für Wärmeverluste verantwortlich und sorgen mitunter für Schimmelbildung in Wohnräumen. Daher ist es generell sehr wichtig, Wärmebrücken zu vermeiden. Durch Wärmebrücken kann das Gebäude bis zu 15% ggf. auch mehr an Heizenergie verlieren. Für das Bauen und Sanieren von EnergieEffizienzHäusern (ab EEH-55 und besser) fordert die staatliche KfW-Bank vom Energieexperten einen detaillierten Nachweis von den Wärmebrücken im Gebäude.

Fenster

Die Fensterfläche sollte mind. 12,5% der Fußbodenfläche pro Raum betragen. Hierbei wird öfter vergessen, dass eine dreifache Verglasung der Fenster zwar wärmeschutztechnisch besser ist, aber weniger Licht durchlässt. Daraus folgt, dass die Fenstergröße dementsprechend angepasst werden muss. So sind ca. 20% der Fußbodenfläche für Aufenthaltsräume empfehlenswert. Um möglichst kleine Wärmeverluste zu generieren, sollten Fenster grundsätzlich mit einem möglichst kleineren U-Wert eingebaut werden.

Heizungstechnik

Kontrollierte Lüftung

Die heute erforderliche, immer dichtere und immer besser gedämmte Gebäudehülle führt fast zwangsweise zur kontrollierten Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Das ist gesetzlich (nach der EnEV-2016) nicht erforderlich, wird aber auf jeden Fall empfohlen. Für den notwendigen Luftaustausch sorgt eine Lüftungsanlage, die die warme Abluft dazu nutzt kalte Außenluft zu erwärmen und dem jeweiligen Raum zuzuführen. Zu erwähnen sei – dass das Lüften ohne Anlage durch kurzes und kräftiges Öffnen der Fenster,  d.h. 5-7 Minuten geschehen sollte (und das 5-6 mal täglich). Ein derartiges Lüften der Wohnung ist um vieles effizienter als bspw. die Fenster ständig auf Kippstellung zu belassen. Durch ein solches Stoßlüften vermeidet man hohe Heizkosten und Pilzbildungen im Haus. In Betracht der heutigen Anforderungen an die Luftdichtheit der Gebäudehülle in Verbindung mit berufstätigen Besitzern der Immobilie ist es schwierig, den Wohnraum schimmelfrei zu halten.

Brennwertkessel

Der Brennwertkessel nutz ebenfalls die Abwärme im Abgas (die bei Verbrennung vom Gas oder Öl entsteht) aus und benötigt dadurch bis zu 10% weniger Brennstoff als die Niedertemperaturtechnik. Diese Heizungsart ist derzeit die günstigste Variante.

Luftwärmepumpe

Das Funktionsprinzip von allen Wärmepumpen ist wie die eines Kühlschranks, nur in umgekehrter Form. Sie sind mit einer bei niedrigen Temperaturen siedender  Flüssigkeit und einem Kompressor ausgestattet. Die Mischflüssigkeit zieht die Wärme aus der Luft und verdampft. Der Kompressor verdichtet den Dampf und verflüssigt ihn, wodurch Wärme entsteht, die an das Heizungsnetz weitergeben wird. Die Effizienz der Luftwärmepumpe ist nicht sonderlich beeindruckend, kann aber eine Alternative (besonders in Wasserschutzgebieten) darstellen.

Wasser-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen

Das Prinzip ist wie bei der Luftwärmepumpe. Der Unterschied besteht darin, dass bei der Wasser-Wasser-Wärmepumpe die Wärme aus dem Grundwasser mittels Flachkollektoren (in einer Tiefe von bis zu 2 Metern) und bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe aus dem Erdreich (durch eine 60 – 100 Meter tiefe Bohrung) gewonnen wird. Diese beiden Arten der Wärmepumpe sind wesentlich effizienter als eine Luft-Wärmepumpe.

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

In solchen Anlagen wird ähnlich wie in Brennwertkesseln durch die Verbrennung vom Gas oder Öl das Wasser verdampft und die gewonnene Wärme zweierlei genutzt. Circa 2/3 der Energie wird als Wärme in das Heizungsnetz eingespeist und ca. 1/3 der Energie (durch einen Stirlingmotor) in elektrische Energie (Strom) umgewandelt. Obwohl schon Mikro- (und sogar Nano-) KWK-Anlagen für den Bereich der Einfamilienhäuser auf dem Markt verfügbar sind, eignen sich KWK-Anlagen überwiegend für größere Objekte (wie bspw. ein Mehrfamilienhaus). Da diese Anlagen am besten in einem zusätzlichen Raum (schallisoliert) platziert werden sollen.

Solaranlage

Mit modernen Solarkollektoren kann man das Warmwasser im Sommer bis in die Übergangszeit hinein erwärmen, dadurch Brennstoffe sparen und die Energiekosten stark verringern. Eine gute Solaranlage für die Unterstützung der Heizung und Warmwasserbereitung kann durchaus 60% des jährlichen Energiebedarfs für Warmwasser decken. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Verkoppelung der thermischen und photovoltaischen Anlagen (s. auch unser Entwurfskonzept SEETE – die Neu-Erfindung der „Solaranlage zur Erzeugung von elektrischer und thermischer Energie“. Gebrauchsmuster Nr. 20 2009 006 442.5. Deutsches Patentamt, 2009“).

Heizungsart

Heizungsart

Meistens werden Heizkörper- und Flächenheizungen (Fußboden- bzw. Wand- oder Deckenheizung) genutzt. Die Flächenheizungen sind effizienter, da diese niedrige Vorlauftemperaturen nutzen und die von den Bauteilen gespeicherte Wärme ebenfalls verwerten. Damit die Wärme gleichmäßig im Heizungsnetz verteilt wird, ist für eine bedarfsgerechte Beheizung der Räume ein hydraulischer Druckausgleich sowie moderne Thermostatventile notwendig.

 

Unentbehrlich ist eine Regelung der Heizungsanlage, die die Temperatur im Zulauf zu den Heizkörpern (Flächenheizung) in Abhängigkeit von der Außentemperatur und der Tageszeit steuert. Nachts und bei Abwesenheit sollte die Vorlauftemperatur möglichst niedrig eingestellt sein. Die Warmwasserleitungen sollen möglichst kurz verlegt werden. Dabei muss besonders auf die Isolierung der Leitungen geachtet werden. Die Dämmung von Rohrleitungen für Warmwasserrohre ist vom Rohrdurchmesser abhängig und mindestens in einer Stärke von 20 mm auszuführen.

Schlusswort

In so einem kurzen Beitrag können wir nicht das Fachwissen und die mehrjährige Berufserfahrung ausführlich übermitteln. Die oben kurz beschriebenen Komponenten der Energieeffizienz eines Hauses sollten nicht nur im Einzelnen betrachten werden.  (…)

Die EU hat bereits die Intention mit dem Ziel geäußert, dass  Neubauten ab voraussichtlich 2019 nur noch in Niedrigstenergiebauweise errichtet und zugelassen werden sollen (ab ca. heutigen EnergieEffizienzHäuser-55 und besser). Es gibt auch andere alternative Energiegewinnungs- bzw. Energieeinsparmöglichkeiten (wie  bspw. kleine Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen, Infrarotheizung usw.), die in unserem Beitrag nicht in Betracht gezogen worden sind. Konkrete Empfehlungen und eine präzise Planung sind nur nach einer genauen Problemuntersuchung möglich. Erst nachdem wir alle Daten erfasst haben, beantworten wir gerne alle Ihre Fragen und erarbeiten (nach Ihren Wünschen) dann die Details.